23 Dezember 2008

Sie spinnen nicht nur zur Sommerszeit...

Die Leute spinnen irgendwie alle. Dabei ist doch bloss Weihnachten! Muss man da gleich so?
Heute in der Stadt das reinste Gewusel. In den engen Boutiquen für die Last Minute Geschenkidee war froh, wer wenigstens noch ein paar Schlucke Luft abkriegte. Der Rest war ausverkauft. Gestelle fielen, Glas klirrte. Ich kam, kaufte und verkroch mich wieder.
Dann im Bus das reinste Gewusel. Total überheizt und dann auch noch zu eng, um sich aus der Winterkleidung zu schälen. Hinter mir ereiferten sich zwei Mittdreissiger-Tussis laut darüber, dass sie lieber etwas pummeliger wären...?! Dann stieg auch noch die Tussi-Grossmutter zu und erzählte von der schwangeren Tochter, die die Treppe runterfiel und sich dabei das Steissbein brach, dem Kind sei nichts passiert. Gar nicht so schlecht fand sie das, Steissbeinbruch, so habe der Kleine ja dann gleich auch mehr Platz beim Auf-die-Welt-Kommen...?!
Während die Tussifraktion die Steissbeinfraktur weiter erörterte, schrie plötzlich eine bisher Unbeteiligte von der hintersten Bank zutiefst erschrocken auf: "WO BIN ICH??!!"
Blöde Frage! In nem Bus voller Irrer!!

22 Dezember 2008

Bienvenus chez mi

Heute Abend an der Kinokasse. Brain übernimmt.
Er pusht mich, vorzupreschen und das Billetkaufgespräch zu übernehmen: "Zweimal les Ch'tis" sagt es mit mir. Der Kassenmann gewährt uns einen Blick auf den Saalplan, um uns eigenmächtige Platzwahl zu gewähren. Es sind bloss einige wenige Plätze farbig markiert. Ich/Brain: "Was? Nur no so wenig freii Plätz?" - Kassenmann: "Nei, die wiisse sin di freie".
D'Oh.
"Äh, jo ok, Steph, was haltisch vo dene da i de Estrade (mit dem Finger darauf tippend), da chömmer schön d Bei strecke?"
Steph: "Was? So wiit vore?"
"Wie wiit vore? Esch doch perfekt?"
"Neeeii, d'Liinwand esch i di ander Richtig du Hirni! Esch jo do aagschriebe!"
D'Ohouou.
Mittlerweile hatten sich zum Kassenmann natürlich auch noch fünf weitere Besucher als Publikum dazugesellt. Ich verstummterrötete und überliess Steph den Rest. Der Boden unter meinen Füssen wollte sich nicht öffnen um mich da rauszuholen, aber immerhin führte die Treppe zum Kinosaal abwärts.
Aus meiner Schmach retteten mich dann allerdings just die zwei Menschen, die wirklich in der Estrade Platz genommen hatten. Als nämlich zwei weitere Leute sich als rechtmässiges Zubehör zu den entsprechenden Plätzen präsentierten, stellten die bereits da Sitzenden die neu da Stehenden als die Dummen mit dem falschen Ticket hin (und sie standen tatsächlich ganz dumm exakt so, dass niemand mehr die Leinwand sehen konnte...), bis sich dann nach langen fünf Minuten doch noch herausstellte, dass nicht die Dummstehenden, sondern die Sitzenden die Dummen mit dem falschen Ticket waren.
Phew, Gerettet!

21 Dezember 2008

Sea of Love

(music-challenge II)
Nach einigem Graben endlich wieder gefunden. Eva Cassidy.

20 Dezember 2008

Auf ewig Dein

(music-challenge I)
Ich hätte ja gerne weiterhin exzessiv über Fernsehserien gebloggt, wenn da nicht JEMAND diese tolle Idee gehabt hätte, wie man aus unserem kleinen feinen Musikgeschmacksstreit noch mehr Spass rausholen kann:)
Beim Überlegen, welchen Song ich denn nun beisteuern könnte, wurde ich mir der Tragweite des ganzen Sachverhaltes bewusst. Wähle ich nun einen Song, der wirklich einer meiner liebsten ist und riskiere, damit vernichtende Geschmackskritik einzufangen, oder suche ich mir einen Song aus, von dem ich mir vorstellen kann, dass er denen, die angesprochen waren, auch gefallen könnte?
Mein innerer Missionar siegte. Ich MUSS das Risiko von unverblümter Häme und Spott auf mich nehmen, denn es geht um eine weit grössere Sache. Es geht darum, gute Musik unter die Leute zu bringen. Ja, ich muss es tun! Deshalb hören Sie hier, Ladies and Gentlemen, in Resonanz mit den tiefsten Tiefen meines Herzens (das war jetzt saupathetisch, aber ernst!) einen Song, der mir ewig Lieblingssong bleiben wird.

10 Dezember 2008

Die kleine Liebeserklärung für zwischendurch

Blogosphäre, ich liebe dich!

Denn sie wissen nicht was sie hören

Heute fiel es mir zeitgleich mit den Schneeflocken von den Haaren wie Schuppen von den Augen: Musikgeschmack ist unerheblich wenn es um Freundschaft geht.
Bisher hatte ich, woher das wohl kommt?, immer stark die Überzeugung geteilt, dass mir ein Mensch, der die selbe Musik mag wie ich, automatisch besonders sympathisch sein muss. Folglich waren mir Leute mit einem Musikgeschmack, der sich auffallend von dem meinen unterschied, schon im Vornherein irgendwie suspekt. Oft versuchte ich ihnen "meine", mit anderen Worten also wirklich gute Musik, unterzujubeln. Ich möchte betonen: Ich meinte es gut mit diesen Menschen! Es war mein Retterinstinkt! Mein innerer Missionar! Irgendjemand muss diese verlorenen Seelen doch wohl vor all dieser schlechten "Musik" retten! Ich meine, wie kann man bloss glücklich sein, wenn man nicht hören mag, was ICH höre?!
*schluck*
Na aber hallo, die arrogante Kuh in mir war grad am Zug. Aber eben, zum Glück fielen mir ja heute endlich diese Schneeflocken von den Haaren und ich bin ein Baby-Schrittchen weiser geworden. Die anfangs schmerzliche Einsicht war, dass offenbar ausgerechnet meine engsten Lieblingsmenschen - bitte entschuldigt, wenn ihr das lest - einen grässlichen, verbrecherisch üblen oder sogar überhaupt keinen Musikgeschmack haben!! Ach du Schreck.
*nochmalschluck*
Naja, aber das musste jetzt einfach doch noch mal gesagt sein. Zum Abschluss sozusagen. Schliesslich bin ich das Musik-Vorurteil ja jetzt losgeworden. Es hat sich in etwas Positives verwandelt. Ja tatsächlich, es scheint, als seien mir gerade die Menschen am sympathischsten, die meinen Musikgeschmack nicht teilen können.
DASS sie ihn nicht teilen können, ist und bleibt mir ein Rätsel - aber jetzt ist es wenigstens etwas leichter zu ertragen.

09 Dezember 2008

Fernsehen bis der Arzt kommt

Nein, es gibt keine Fortsetzung von "Mein Leben im Bett" - die Sendung wurde abgesetzt. Wurde auch Zeit, ich fand sie zum Verrücktwerden langweilig.
Fernsehen ist ja wohl sowieso das Langweiligste, was es gibt (jedenfalls, wenn man nichts anders tun KANN!).
Ausser natürlich man findet sich eine Lieblings-Serie. Mir scheint, ausser mir haben alle so eine. Darüber können sie dann fachsimpeln, sich Szenen daraus nacherzählen, konspirativ lachen bei Serie-Insider-Witzen und Tipps abgeben, wer mit wem und wann und sowieso. Sie reden stundenlang darüber. Es scheint etwas ziemlich Wichtiges zu sein.
Nun, in der Einsamkeit des tagelangen Herumsiechens klopfte bei mir leise der Wunsch an, auch mitreden zu wollen bei so etwas Wichtigem.
Bisher hatte ich mich diesem eigenartigen Phänomen nämlich gänzlich verweigert. Ich hörte mir die Namen solcher Serien wie "Sex and the City" an und fand keinen Grund, wozu ich mir etwas ansehen sollte, bei dem man schon mit dem Titel das ganze Drehbuch kannte. Nun aber, da ich krank war, und folglich sooo viel Zeit hatte, dass ich sie eigentlich schon fast verschwenden MUSSTE, habe ich es halt auch wiedermal versucht.
Plötzlich war ich auch Teil dieser Community, die sich jeden Montag den Serienabend auf SF 2 reinzieht. Fühlte sich irgendwie gut an. Nur leider begann der Abend mit etwas, das "The Starter Wife" hiess und mich daran erinnerte, warum ich sowas nicht tue, "Serien schauen". Es war so grottenschlecht dass ich den Ton abstellte und surfte bis der Arzt kam.
"Dr. House" hiess er - von ihm hatte ich schon viel gehört. Und da dieses Viele aus Quellen kommt, denen ich einen gewissen guten Geschmack nicht absprechen kann, hegte ich Hoffnungen, dass ich vielleicht ja bald zu den House-Jüngern zählen könnte.
Und tatsächlich, ich mochte diesen House. Das schien mir endlich mal was Intelligentes zu sein. Leider nur gibt es mir dort definitiv zu viele Spritzen, Nadeln, Wunden und vor allem zu viele Nahaufnahmen davon.
Schliesslich landete ich also bei "Misstresses". Dort gibt es eher wenig Nadeln. Aber dafür eine Überdosis Drama. Alle dort machen sich mit Dreiecksgeschichten das Leben schwer: Die da ist schwanger vom Falschen, der anderen (50-Jährigen!) läuft der beinahe noch minderjährige Lover davon...alles absolut übertrieben und dumm und...ich muss wissen, wie es weitergeht! Oh mein Gott, ich hätte nie gedacht, dass mir das passiert: Ich bin süchtig!
Da kann nur noch Dr. House helfen.
Oder?

03 Dezember 2008

Mein Leben im Bett - neue Folgen!

Seit gut einer Woche lebe ich im Bett. Zusammen mit meiner neuen Grippe. Das ist auch der Grund, warum hier im Blog so öd wenig läuft. Denn wir erleben viel zusammen, meine Grippe und ich, sehr viel. In der Nacht zum Beispiel, da schlafe ich meistens gar nicht. Meine Grippe hat ein zerbrechliches Selbstwertgefühl und hielte es wohl nicht aus, wenn ich mich nicht auch nachts mit ihr herumschlagen würde. So huste ich halt immer wieder mal und kriege tüchtig Kopfschmerzen, dann ist sie meistens bald so richtig zufrieden.
Als neustes Feature habe ich jetzt sogar so dollen Muskelkater vom Husten, dass ich dabei jedesmal vor Schmerzen das Gesicht verziehe.
Au, da freut sie sich!

PS: Mittlerweile hat meine Grippe auch einen neuen Namen bekommen. Sie heisst jetzt Lungenentzündung und wird etwa noch zehn Tage bei mir bleiben. Jetzt muss ich Anti-Lebens-Medikamente nehmen, also Antibiotika... Ich hoffe, die Dinger wissen, WELCHES Leben in mir drin sie anzugreifen haben :-/

PPS: Vielleicht kann mich ja Frau Dr. Eberhard beruhigen?