16 November 2009

blind-gänger

gedanken zu diesem schönen satz von kleinpiratin.


es gibt menschen, mit denen man einen einzigen blick wechseln kann und
man hat das gefühl, dass sie einen wirklich sehen.

andere wirklich sehen, kann nur, wer die schleusen ganz geöffnet hat. durchfluss von drinnen nach draussen und umgekehrt. die schleusen sind aber bei den meisten meistens zu, weil sie sich so sehr mit DINGEN beschäftigen. zu viel dinge verstopfen die schleusen. sie lenken sie von sich selbst und vom leben ab.
wie paradox es ist. das leben ist überall, auch andere menschen sind überall, aber wir schaffen es, sie zu übersehen.
wir haben augen, aber wir sehen nicht.

06 November 2009

Home, sweet home?

Der freie Tag zu Hause bei den Eltern:
Ich schlafe aus, geniesse es, kein Grübeln, einfach sein. Sein dürfen. Mache dies, mache das, lasse jenes. Es stimmt.

Der freie Tag in meinen eigenen vier Wänden:
Ich schlafe aus, kann es aber nicht geniessen. Schlechtes Gewissen lauert an jeder Ecke. Ich möchte dies und jenes, die Stimme mit dem "du solltest aber besser noch.." gewinnt. Bin ruhelos, auch wenn gar nichts los ist. Hangle mich unzufrieden vom einen zum anderen und bleibe bei nichts. Was stimmt nicht?

02 November 2009

2 für 1

Zwei oder drei Jahrzehnte nachdem sie den schützenden Mutterleib verlassen haben (und man glauben könnte, sie seien jetzt eigenständige Persönlichkeiten), schaffen sich einige Leute zusammen mit einem ausgesuchten Mitmenschen des anderen Geschlechts einen neuen, noch dauerhafteren Mutterleib. Damit sind sie dann untrennbar verbunden, sie atmen die gleiche Luft, verwerten die selben Nährstoffe, vermengen ihre Identität mit der des anderen und - das ist das eigentlich Schlimme - sind nur noch im Doppel zu haben.
Es gibt sie nie, nie mehr alleine. Und wenn man mal mit einem von ihnen feiern will, wird automatisch davon ausgegangen, dass man das auch mit seiner besseren Hälfte tun will. Auch wenn man die eigentlich gar nicht kennt. Und auch wenn seine bessere Hälfte im schlechtesten Fall der Hälfte der anderen Gäste einfach nur mies auf den Sack gehen sollte.
Auf den Satz "Du bist eingeladen" kommt postwendend nicht etwa die Rückfrage, ob der Partner auch erwünscht sei, sondern gleich das erpresserische "Wir kommen gerne".
Ihr könnt mich mal gern, alle beide!

Des Müllers Lust

Wandern macht gefährlich fröhlich, wie diese Episode zeigt:

Wir steigen einen Hügel hinauf, weiter oben im Hang steht eine Kuh.
"Wau, so schön, lueg, di Chüeh da hei no richtigi Hörner! Ond de no mega längi. Ond spitzigi!"
Wir gehen ein paar Schritte weiter, kommen an einen Zaundurchgang und stellen fest: Unser Weg geht mitten durch die Weide der Kuh mit den schönen, langen, spitzen Hörnern.
Autsch!