30 Dezember 2010

Abgesprungen

Es war einmal ein Volk, das lebte auf einem riesengrossen Karussell. Das Karussell drehte sich sehr, sehr schnell. So schnell, dass die Leute darauf die Welt rundherum gar nicht mehr klar sehen konnten. Da hätten sie sich schon einmal ganz fest konzentrieren müssen. Aber für so etwas hatten die Leute keine Zeit, so sehr waren sie damit beschäftigt, irgendwelche Dinge auf dem Karussell zu erledigen, die ihnen dort aufgetragen wurden. Sie lebten unter der ständigen Angst, vom Karussell zu fallen. Denn niemand wusste genau, was dort war, wo das Karussell aufhörte, und vor allem war keiner, der heruntergefallen war, je wieder zurückgekehrt. Also versuchten sie, nicht zu viel daran zu denken, sondern sich auf ihr Leben auf dem Karussell zu konzentrieren. Sie waren denn auch froh, gab es so unglaublich viel zu tun dort. Und je mehr jemand zu tun bekam, desto weiter in der Mitte des Karussells durfte er sich aufhalten. So war es geregelt. Ganz in der Mitte war man am sichersten und genoss hohes Ansehen. Mit jemandem, der am Rande lebte, wollte kaum jemand etwas zu tun haben, dort war es viel zu gefährlich. Man könnte ja eines Tages plötzlich vom Karussell geschleudert werden. Zudem gab es dort am Rand ein paar Verrückte, die sich freiwillig darauf vorbereiteten, das Karussell mit einem mutigen Sprung ins Ungewisse zu verlassen.
Kaum jemand von den Leuten auf dem Karussell wusste es, doch genau ihr emsiges Treiben trieb auch das Karussell an. Je mehr sie taten, um in dessen Mitte zu gelangen, desto schneller wurde es und desto grösser wurde wiederum ihre Angst.

Eines Tages machte sich eine der Verrückten am Rande des Karussells bereit für ihren Sprung. Sie hatte die ewig gleichen Wege des Karussells satt. Sie hatte lange gezögert und verzweifelt andere Auswege gesucht, die es nicht gab. Jetzt wollte sie springen. Allein der Entschluss verlieh ihr Flügel.
Natürlich landete sie trotzdem unsanft. Und in ihrem Kopf drehte sich alles noch lange Zeit so stark, dass sie immer wieder hinfiel beim Versuch aufrecht zu gehen. Doch langsam wurde das Drehen schwächer und ihr Blick wieder scharf. Sie sah wie schön die Welt war, wenn man sich die Zeit nehmen konnte, sie zu betrachten. Sie sah Wege, die nicht bloss immer nur im Kreis gingen.
Sie sah auch das Karussell, das sich viel zu schnell drehte, als dass sie je wieder hätte aufsteigen können.
Aber traurig war sie darüber nicht.

22 Dezember 2010

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Deine grösste Schwäche ist dein grösstes Potential

Und diese Leute haben einen wunderbaren Film aus dieser Wahrheit gemacht.


The Butterfly Circus - HD from The Butterfly Circus on Vimeo.

12 Dezember 2010

Gango!

Letzte Woche ergab sich die Situation, dass ich zwei Männern Anweisungen geben musste, weil ich die Einzige war, die wusste wie der Hase läuft. Sie haben also quasi für mich gearbeitet, während ich mehr oder weniger nur noch kontrollierte, ob sie auch alles richtig machten. Ich muss zugeben, ich habe das genossen - wie oft ist es nämlich sonst so, dass ein Typ die Zügel an sich reisst, ohne wirklich mehr drauf zu haben als andere (meist eigentlich sogar noch weniger), halt einfach nur weil er sich gern aufspielt?
Nun, ich verstehe dieses Verhalten jetzt etwas (!) besser, denn ich habe das Potential einer solchen Situation erkannt. Es fühlt sich halt auf eine gewisse Art und Weise schon noch gut an, andere Leute herumzukommandieren. Und doch, so habe ich ebenfalls erkannt, kann es einem ein irgendwie falsches Überlegenheitsgefühl vermitteln, wenn man es denn zu oft täte. Und somit sind wir zum Kern des Problems vorgestossen: Viele typische Typen, die eigentlich gar nicht mehr wissen oder können als andere, meinen trotzdem, es sei ihr Job als Typ, andere herumzukommandieren, und so verfallen also auch vornehmlich eben diese Typen eben diesem falschen Überlegenheitsgefühl, was sie nur noch mehr dazu antreibt, anderen Anweisungen zu geben.
Alles klar?
Etwas Tolles ist mir bei der Sache aber auch noch aufgefallen: Während sich der Herr der älteren Generation sichtlich etwas schwertat, sich von einer 20 Jahre jüngeren Frau erzählen zu lassen, was er zu tun habe, glaube ich, dass der jüngere Herr damit überhaupt kein Problem hatte. Das, weil er die Dinge einfach so sah, wie sie sind und nicht mehr so alte-Welt-mässig geprägt ist von Status, verstaubten Rollenbildern und dergleichen.
Danke!

11 Dezember 2010

Fremdwechselverwörterung

Es ist relativ weit verbreitet, ja fast schon gewöhnlich geworden, dass Stadium mit Stadion verwechselt wird, passiert mir auch oft. So à la: "Die Krankheit wurde bereits in einem frühen Stadion entdeckt."
Wenn man da dann genau überlegt, merkt man aber bald, dass etwas schief ist und dass diese Aussage wohl am ehesten noch was mit Archäologie als mit Medizin zu tun hat.
Kürzlich jedoch zum ersten Mal untergekommen ist mir die umgekehrte Tour, die deswegen gleich noch eine Spur amüsanter ist. Da schrieb mir nämlich jemand "Ich bin im Hallenstadium. Kommst du auch?"
Da meine Entwicklung noch nicht bis zum Hallenstadium fortgeschritten war, musste ich leider absagen.

14 Oktober 2010

Gerade eben am Webstuhl

Ich sah, dass man in der Migros-Klubschule das Weben lernen kann und fand es schön, dass gute alte Handarbeit wieder mehr geschätzt wird.

Ich las weiter und erkannte das Ausmass meiner Naivität. Natürlich ist „Web“ hier englisch und es geht nicht im geringsten um ein Handwerk. Naja, schön wärs allemal gewesen.

06 Oktober 2010

Missionarsstellung!

Auch schon aufgefallen? Der prominenteste Platz für Inserate im Blick am Abend (auf der letzten Seite) wird alternierend von einem Sexshop und einer christlichen Missionierungskampagne besetzt.
No comment.

25 September 2010

Mein Elter hat gesagt...

Genial geschrieben und auf den Punkt gebracht:
http://sz-magazin.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/34676
Ich finde es nahezu pervers, ausgerechnet die Eltern geschlechtslos zu machen, die ja per (biologischer) definitionem Frau und Mann zu sein haben, um überhaupt Eltern zu werden.
Aber wenn wir schon dabei sind, wollen wir der Sache doch auch mal wieder ein paar Lacher abgewinnen. Wären die Schweizer Bürokraten nämlich konsequent, müssten sie noch eine Menge anderer Dinge umbenennen.
Bubendorf? (Kinderdorf, Personendorf)
Eglisau? (Eglitier, Eglimastvieh, Eglifilet)
Mönchaltdorf? (Konventaltdorf, Klosters!)
Frauenfeld? (...)
Fraubrunnen?!
Und jetzt wirds ganz komplizert:
Walterswil?
Steffisburg!

Weitere Ideen gerne in den Kommentaren;)

Fluchende Suchende

Da! Schon wieder dieser Satz! Ach, er war halt schon immer ein Suchender. Und ebenfalls da, schon wieder diese dämliche Beigeschmack. Er ist halt etwas unsicher, weiss nicht, was er will, aber sonst ist er ganz ein lieber.
AAAAAAARRRRRGGGH!!
Als ob das Suchen ein Mangel wäre?!
Dieser Satz oben kommt meistens aus den Mündern von gut Angepassten, Eingespannten, Funktionierenden - oder dann jedenfalls von solchen, die danach trachten, so zu sein.
Mich treibt er zur Weissglut. Heisst es denn nicht auch Wer suchet, der findet? Ergo haben die, die diesen Satz so gern sagen, schon gefunden, oder eben nein, sie tun nur so, denn was viel eher der Fall ist, sie haben gar nicht den Mut, sich selber auf die Suche zu machen. Suchen ist nicht Schwäche! Suchen ist mutig, offen und lebendig sein.

09 September 2010

Der böse Kilian

Da Schwingen ja neuerdings so in ist, kann ich hier endlich mal schreiben, worüber ich schon lange rätsle. Beim Schwingen nämlich heissen die Menschen ja nicht wie normal im Alltag Kobi Müller, Söpp Meier oder Paris Hilton, sondern Müller Kobi, Meier Söpp oder Hilton Paris (das sind übrigens alles frei erfundene Namen, meines Wissens jedenfalls keine neuen Schwingerhoffnungen). Alle, die übers Schwingen reden und etwas von sich halten, sagen die Namen verkehrt herum! Auch die Leute im Zug, die mit hochrotem T-Shirt und Kopf vom Eidgenössischen zurückkamen. Ja, sogar Städter sagen es so! Und man würde sich als absolut ignorante Aussenseiterin outen, wenn man in der Öffentlichkeit von Kilian Wenger statt von Wenger Kilian späche (was man natürlich nicht tut!).

Früher dachte ich mir immer, ja, das ist halt äuä gäbiger mit dem Nachnamen zuerst; für die Ranglisten und so. Mittlerweile habe ich jedoch Grund zur Anna
hme, dass da mehr dahintersteckt. Auffallend ist nämlich, dass nicht nur Schwingern die Namen umgedreht werden, sondern auch Verwandten und Bekannten, wenn Generationen, die vor mir kamen, über diese Verwandten und Bekannten reden. „Jä könnschne nid, weisch dr Röösli vom Schwändili, dr Röösli Gödu“ oder so ähnlich. Ich kann das nur aus Beobachtungen schildern, denn bei solchen Diskussionen konnte ich mich nie einbringen. Erstens, weil ich nicht die Bewohner eines jeden Hogers kenne und zweitens, nein, das ist das eigentliche Erstens, weil ich es weit weniger interessant finde, zu hören, dass am Ende ja eh alle alle kennen, sondern wenn schon, dann vielmehr wie die denn alle im Einzelnen so sind. Aber item. Es scheint etwas Althergebrachtes, im Ländlichen noch Verwurzeltes, zu sein: Die Sippe oder die Herkunft interessierte früher mehr als der Einzelne.

Heute ist es wohl eher umgekehrt: Das Individuum wird über seine Herkunft gestellt.

Und voilà, ein Problemchen. Die heutige Zeit scheint sich zwar mehr nach Urchigem zu sehnen als je zuvor. Aber mir scheint, heute und gestern gehen halt doch immer noch nur schwer zusammen. Entweder müssten die Heutigen also wieder gestriger werden oder das Schwingen moderner.
Irgendwie passierte Letzteres ja schon ein wenig am Eidgenössischen. Aber wahrscheinlich wird die Tradition in diesem Falle trotzdem die Krone davontragen. Wenger klingt nunmal einfach böser als Kilian.


PS: Ich bin gespannt auf all die bösen Levins, Yanniks und Nicos, die in den kommenden Jahren die Schwingszene dominieren werden.

08 September 2010

Seelenverwandt #2

Was ich niemals wünsche, auch in den schlechtesten Stunden nicht, das ist ein mittlerer Zustand zwischen Gut und Schlecht, so eine laue, erträgliche Mitte. Nein, lieber noch eine Übertreibung der Kurve - lieber die Qual noch böser und dafür die seligen Augenblicke noch um einen Glanz reicher!
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Intensiv leben kann man nur auf Kosten des Ichs. Der Bürger nun schätzt nichts höher als das Ich (ein nur rudimentär entwickeltes Ich allerdings). Auf Kosten der Intensität also erreicht er Erhaltung und Sicherheit, statt Gottbesessenheit erntet er Gewissensruhe, statt Lust Behagen, statt Freiheit Bequemlichkeit, statt tödlicher Glut eine angenehme Temperatur. Der Bürger ist deshalb seinem Wesen nach ein Geschöpf von schwachem Lebensantrieb, ängstlich, jede Preisgabe seiner selbst fürchtend, leicht zu regieren. Er hat darum an Stelle der Macht die Majorität gesetzt, an Stelle der Gewalt das Gesetz, an Stelle der Verantwortung das Abstimmungsverfahren.
--
Wer "nicht in die Welt passt", der ist immer nahe daran, sich selber zu finden.
--
Suchen Sie mit allen Kräften eine Ihnen gemässe Lebensform, auch wenn Sie alle "Pflichten" dafür versäumen. Die Pflichten beziehen einen grossen Teil ihrer Heiligkeit, wenn nicht die ganze, aus einem Mangel an Mut im Kampf um ein Privatleben.
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"Ein Verbrecher", das sagt man so und meint damit, dass einer etwas tut, was andere ihm verboten haben.
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Alle Kinder, solange sie noch im Geheimnis stehen, sind ohne Unterlass in der Seele mit dem einzig Wichtigen beschäftigt, mit sich selbst und mit dem rätselhaften Zusammenhang ihrer eigenen Person mit der Welt ringsumher. Sucher und Weise kehren mit den Jahren der Reife zu dieser Beschäftigung zurück, die meisten Menschen aber vergessen und verlassen diese innere Welt des wahrhaft Wichtigen schon früh für immer und irren lebenslang in den bunten Irrsalen der Sorgen, Wünsche und Ziele umher, deren keines in ihrem Innersten wohnt, deren keines sie wieder zu ihrem Innersten und nach Hause führt.

(Hermann Hesse: Wanderung, Der Steppenwolf, unveröffentlichte Briefe(*2), Die Erzählungen, Die Märchen)

Seelenverwandt

Nei säget sölle mir vo nüt meh andrem tröime
Mir wo müesse läbe i de gottvergässne Stedt
Wo men uf em Trottoir louft und we men über d Strass wott
Mues warte bis me vom'ne grüene Liecht d Erloubnis het
Und we mes nid so macht, de wird men überfahre
Isch das der Ändpunkt vo'r Entwicklig vo füftuusig Jahre

Nei säget sölle mir vo nüt meh andrem tröime
Mir wo müesse schaffe i're gottvergässne Stell
Wo me win es Redli isch i're Maschine
Wo niemer überluegt und wo eim gseit wird was me söll
Und we me nid geng ufpasst wird men überfahre
Isch das der Ändpunkt vo'r Entwicklig vo füftuusig Jahre

Nei säget sölle mir vo nüt meh andrem tröime
Als beschtefalls vo Ferie vierzäh Tag lang am'ne Meer
Wo me Kriminal-Romän list unter Palme
Für chly z'gseh wie's wär wenn ds Läben intressanter wär
Bis dass me schliesslich froh isch wider heizue z fahre
Isch das der Ändpunkt vo'r Entwicklig vo füftuusig Jahre

Nei säget sölle mir vo nüt meh andrem tröime
Als sälber einisch z wärde wi di bess're Here, wo
E Swimmingpool im Garte hei und uf Safari
Göh, solang si no ke Härzinfarkt hei übercho
Solang si mit em Merz no i ke Boum sy gfahre
Isch das der Ändpunkt vo'r Entwicklig vo füftuusig Jahre

Nei säget sölle mir vo nüt meh andrem tröime
Mir wo müesse läbe i de gottvergässne Stedt

07 September 2010

Heureka!

Wir haben das längste Wort der Welt gefunden!
Machbarkeitsstudienteilnehmerlistenfeldumrandungsstärkenanzeige-optionengeneratoreinstellungsmenupunkt.
Es ist gleichzeitig auch das langweiligste.

29 August 2010

Lieblingsgedicht

 
Was es ist
Es ist Unsinn
sagt die Vernunft
Es ist was es ist
sagt die Liebe
Es ist Unglück
sagt die Berechnung
Es ist nichts als Schmerz
sagt die Angst
Es ist aussichtslos
sagt die Einsicht
Es ist was es ist
sagt die Liebe
Es ist lächerlich
sagt der Stolz
Es ist leichtsinnig
sagt die Vorsicht
Es ist unmöglich
sagt die Erfahrung
Es ist was es ist
sagt die Liebe
(Erich Fried "Es ist was es ist. Liebesgedichte, Angstgedichte, Zorngedichte", Berlin 1996. )

26 August 2010

Frischconvenience

Da war eine Frau vor mir an der Kasse, die ein Dreierpack Fertiggnocchi kaufen wollte. Wahrscheinlich hat die Frau nicht so viel Zeit zum Selberkochen. Oder sie hat keine Lust. Oder sie kann gar nicht kochen. Aber das geht mich nichts an. Dummerweise war nun jedenfalls der Strichcode auf der Verpackung des Dreierpacks Conveniencegnocchi halb abgerissen. Das war sehr unpraktisch für die Kassiererin. Und das sagte sie auch. Sie konnte der Frau die Gnocchi deshalb nicht geben, und starrte sie (die Gnocchi) eine Weile ratlos an.
Sie konnte nämlich nicht einfach den Preis der Gnocchi eintippen, da die Preise ja gar nicht mehr auf der Verpackung drauf sind.
Sie konnte auch nicht aufstehen und ein anderes Pack Gnocchi holen, denn dieser Megastore Supermarkt ist so gross wie ein Dorf. Die anstehenden Kunden wären dann wohl etwas ungehalten geworden.
Zum Glück konnte sie dann einer Arbeitskollegin telefonieren, die sich auch irgendwo im megagrossen Supermarkt aufhielt, aber offenbar näher am Gnocchi-Regal als die Kassiererin selbst. Sie solle ihr doch bitte den Strichcode der Fertiggnocchi im Dreierpack durchgeben.
Sie tippte ihn ein und dann konnte die Frau ihre Gnocchi endlich einpacken.
Wie praktisch, jetzt muss sie sie nur noch kochen.

23 August 2010

Alles schwingt - Panta rhei!?

Kann mir ächt jemand erklären, warum zum Chüijermutz man bei einem Schwinger immer erst den Nachnamen sagt und dann den Vornamen? Und warum das auch die Leute konsequent tun, die privat vom Schwingen sprechen, also nicht nur die Kommentatoren?
Das klingt doch so blöd!
"Jo du, dr Wänger Kilian hetse aui möge"
"Sogar dr Stucki Christian!"
???
Ich ging zum Meier Pirmin in die Schule und meine Nachbarin ist die Ochsenknecht Brigitte.
Also echt.

15 August 2010

Dirty, Heilsarmee, dirty!

Es hatte mich in ein Gästehaus der Heilsarmee verschlagen. Das hat damit zu tun, dass ich natürlich nicht vorausgeplant hab und angesichts dieses Resultats müsste ich mir das mit dem Vorausplanen vielleicht doch nochmal überlegen (ich meins natürlich nicht ernst :P).
Die Heilsarmee-Menschen mögen liebe Menschen sein, aber es sind immer noch biedere, liebe Menschen.
Jedenfalls war ich nun also in unglaublicher Biederkeit einquartiert. Die Biederkeit war im Teppich über dem Teppich am Boden, im massiven, gepolsterten Stuhl, in den groben Vorhängen - alles in undefinierbaren Farben gehalten - und sie war vor allem in den Bildli mit den Sprüchli, die über dem Bett hingen und auf dem Tisch standen, in dem die Biederkeit auch war.
Ich ging aufs Klo, das sich auf dem Gang befand, um zu sehen, wie sich Biederkeit im Klo äussern würde.
Es hing dort das übliche Schildchen mit dem Aufruf zu Sauberkeit, das Blick-zurück-Sprüchli, das Hygieneartikel-ins-Säckli-Sprüchli und...was da auch noch stand, lässt mich noch immer nicht los:

"Wenn Ihnen ein Missgeschick passiert, sagen Sie uns bitte Bescheid, wir helfen Ihnen gerne weiter."

Ok?! Meine Fantasie kam sogleich mächtig ins Rotieren, denn sie fand auf Anhieb kein Missgeschick, das mir a) normalerweise auf Toiletten passiert und b) das ich dann auch noch gleich der Heilsarmeeherbergsmutter mitteilen würde! Hilfe!
Woran die wohl gedacht haben? Dass jemand die Schüssel verfehlt? Seine Brille runterspült? Sich unentwirrbar mit dem Tamponschnürchen verheddert? Sich etwas Heikles zwischen Klobrille und -deckel einklemmt? Vor meinem inneren Auge spielten sich Szenen ab, die sich schwer in Worte fassen lassen.
Eines jedoch ist mir auf diesem Klo klar geworden: (Auch) Hinter der Biederkeit klaffen immense Abgründe.

22 Juli 2010

Andale, andale! #2

Ich weiss nicht genau, wie der ältere Herr dazu gekommen ist, diesen wunderwahren Text an irgend einer Wirtschaftstagung vorzulesen, aber ich liebe ihn dafür - denn jetzt ist er auf youtube. Und ich liebe diesen Text. Besser kann man es nicht auf den Punkt bringen, besser die Wahrheit nicht treffen und besser spricht mir und uns vielen kaum etwas aus dem Herzen. Jetzt wird kein Blatt mehr vor den Mund genommen. Andale!! :D

Wer Schwierigkeiten hat, Weisheiten von jüngeren Menschen anzunehmen, wird in Zukunft eine schwere Zeit haben. Das Schiff, das die ältere Generation gesteuert hat, ist am kentern. Die Regel, dass die Alten die Jungen lehren, ändert sich. In diese Welt inkarnieren jetzt Kinder, die die Alten lehren werden, was diese bisher nicht lernen wollten. Wir sind alte Seelen, die lange zugeschaut haben, was hier verbockt wurde. Wir haben unsere Aufgabe, unser Erbe, angetreten und lassen uns nicht mehr davon abhalten. Wir sind die Kinder, die anders sind, wir sind die Unbestechlichen. Kein Geld, keine Macht der Welt kann uns daran hindern zu tun was zu tun ist.
Wir sind keine Helden und tragen keine Waffen, wir töten keine Menschen und keine Tiere - wir werden der Welt zeigen wie man liebt. Wir sind friedvolle Krieger, die niemanden verletzen sondern Heil bringen. Unsere Aufgabe ist es, das Leben auf dem Planeten durch unsere Anwesenheit und unser Tun zu bereichern. Wir verbünden und vereinen, wir schlichten und bringen Frieden und auch Wahrheit. Die Wahrheit aber trennt die Spreu vom Weizen. Eine neue Menschheit entsteht, die die Vielfalt des Lebens respektiert, schätzt und jedes Wesen als Ausdrucksform der Schöpfung sieht. Uns interessiert nicht Hautfarbe, Sprache oder Besitz.
Wir sehen Dinge, die anderen Augen verschlossen bleiben und erkennen die Vollkommenheit und Liebe in jedem Menschen. Wir leben in Harmonie und mit Spaß. Wir passen nicht in die alten Systeme, wir sind die Meister unserer eigenen Schicksale und haben Rückerinnerungen. Wir brauchen niemanden, der uns sagt, wie und wo wir zu wohnen, wann wir zur Arbeit zu gehen haben, was wir anziehen sollen, was in und was out ist. Die hierarchischen Systeme brechen, weil die Basis nicht solide, weil sie nicht ehrlich ist. Wir, die Kinder des neuen Zeitalters lassen uns nicht führen, wir führen selbst. Was wir wollen ist Liebe, nichts weiter. Die meisten der jetzigen Erdenbewohner sind nicht in der Lage Liebe zu geben, nicht sich selbst, nicht ihren Mitmenschen und nicht diesem Planeten. Deshalb werden wir das tun. Doch darf man uns dabei nicht im Wege stehen, es muss schnell gehen und es wird schnell gehen. Wir haben die Revolution bereits begonnen, es ist keine politische Revolution sondern eine innere, spirituelle Revolution. Wir werden keine Waffen in die Hand nehmen, unsere Gedanken und Gefühle sind unsere Waffen. Wir kämpfen nicht gegen irgend jemanden sondern für alle. Wir sind die Kinder, vor denen die Etablierten Angst haben. Warum? Weil wir auf deren Spiel nicht abfahren, weil wir das haben, was diese zu erzwingen versuchen: Macht. Wir sind uns bewusst und haben die Macht unserer Gedanken, unserer Gefühle und vor allem die Macht der liebevollen, geistigen Welt mit uns.

15 Juli 2010

Hirnverbrannt

Immer wieder in den letzten Tagen machte ich mir angesichts des prächtigen Sommerwetters Gedanken über Sonnenschutz. Eigentlich ist das Wort an sich ja schon pervers! Die Sonne ist unsere Urquelle, spendet Leben! Ausgerechnet vor ihr (oder eigentlich ihm ;)) sollen wir Angst haben?
Und obwohl ich durch gesunden Menschenverstand und Herzenslogik zum Schluss kam, dass es sich hier um eine grosse Lüge handeln muss, brauche ich doch noch mehr, um diese so tief eingeprägte Angst loszuwerden. Informationen und eigene Erfahrung.
Ersteres habe ich nun gefunden (Zweiteres ist in Arbeit).
Bitte sehr:

[...] Menschen, die im Freien arbeiten, bekommen im Durchschnitt seltener Hautkrebs als Büroangestellte. Eine Studie aus den USA brachte sogar große Unterschiede zutage: Bei Büroangestellten traten Melanome sechsmal häufiger auf als bei Männern, die im Freien arbeiteten. Weitere Studien bestätigen diese Ergebnisse. Parallel verlaufende Untersuchungen an der London School of Hygiene and Tropical Medicine und der Melanomklinik der Universität Sydney ergaben, daß bösartige Melanome weit häufiger bei Büroangestellten und Stubenhockern vorkamen als bei Personen, die in Beruf oder Freizeit häufig an der Sonne waren. Es wurde das Fazit gezogen: „Sowohl in Australien als auch in Großbritannien waren die Melanomzahlen bei Büroangestellten hoch, aber niedrig bei Personen, die im Freien arbeiteten.“ [...] Noch vor hundert Jahren hat ein großer Teil der Menschen in den heutigen Industrieländern im Freien gearbeitet. Heute arbeitet nur noch ein Zehntel der Erwerbstätigen im Freien. Damals, als ein großer Teil des Volkes sein Arbeitsleben im Freien verbrachte, gab es so gut wie keinen Hautkrebs, selbst wenn die Zahlen mit der niedrigeren Lebenserwartung bereinigt werden. [...] Die Behauptung, Hautkrebs werde durch Sonnenbaden verursacht, ist somit als widerlegt zu betrachten. Lediglich falsches und übermäßiges Sonnenbaden kann das Hautkrebsrisiko erhöhen, und auch der Gebrauch von Sonnenschutzmitteln mit toxischen Inhaltsstoffen kann die Hautkrebsgefahr steigern. [...]



Natürlich heisst das nicht, dass man sich einen Gefallen tut, wenn man sich Sonnenbrände zuzieht. Aber eben: Gesunder Menschenverstand und Herzenslogik einschalten und dann: ENJOY!
(Die Quellen zur Studie und mehr zu schädlichen Sonnenschutzmitteln findest du unter obengenanntem Link)

13 Juli 2010

Zufallsbekanntschaft

Wooaah! Wassermelonen in Aktion! Gäiil, da muss ich mir doch gleich eine schnappen. Ich blende den kurzen und leisen Anfall von Misstrauen aus. Nöö, da ist nix faul, es ist halt jetzt Obersommer und die haben einfach zu viel Melonen! :D
Zu Hause dann wurde ich eines besseren belehrt. Und enttäuscht. Die Wassermelone war innen alles andere als:


Toll. Dabei hatte ich doch wie wild daran herumgeklopft, weil ich mal gelesen habe, am Klang erkenne man, ob die Melone reif sei oder nicht. Wär noch gut, man wüsste dann jeweils noch, WIE dieser Klang klingen soll. Hohl, so dachte ich. Offenbar war der Klang meiner Auserwählten noch nicht hohl genug.
Item, ich wollte mich noch nicht geschlagen geben, und schmiss das scheu-rote Fruchtfleisch in einen Becher, um es zu mixen. Gute Idee, wie sich herausstellte. Etwas O-Saft dazu und:
Mega Mmmmhh!! Ich war grad selber etwas überrascht. Macht das doch auch mal, anstatt den Fünfliber gleich wieder zu kompostieren.

Gelernt:
Alles hat seine guten Seiten.
Und wenn Früchte Aktion sind, IST etwas faul dran! (oder eben unreif)

Die Überbewertung von Wissen

Mit meinem Ausbildungshintergrund gelte ich wohl als gebildet, oder jedenfalls sehe ich das selbst so. Heute bin ich jedoch in eine andere Welt eingetaucht, eine, von der ich bisher eher wenig erlebt habe. Wie gut das tut. Und wie viel es zu erfahren gibt!
Jene Welt, beziehungsweise ihre Menschen, würde man wohl eher in die Schublade "ungebildet" stecken, ich arbeite nämlich die nächsten beiden Wochen wortwörtlich als Tellerwäscherin (ja genau, ich dachte, dass ich so die besten Chancen habe, einmal Millionärin zu werden;)).
Was ich allein heute gelernt habe, ist mehr und wertvoller, als es mir je eine Bildungsinstitution beibringen könnte.
Zum Beispiel, wie es ist, als Ausländerin in ein Land zu kommen, dessen Sprache man nicht spricht und wie wichtig dann vorerst einmal andere Kompetenzen sind, als gelerntes Wissen. Ich war die einzige im Team, die des Deutschen mächtig war. Die anderen, eine Kosovarin und ein Tamile, waren zwar sicherlich auch schwer davon überzeugt, sie redeten Deutsch, nur: Ich verstand kein Wort! Und kam mir zuweilen ziemlich dumm vor. Die zwei unterhielten sich fliessend in einem germanischen Kauderwelsch, von dem ich nur ab und zu ein Wort aufschnappte und dessen Sinn erahnen konnte. Meine ganze Bildung bringt mir da NADA.

Intelligenz hat nichts mit unserem herkömmlichen Verständnis von Wissen zu tun.
Dummheit ist nicht gleich fehlendes Wissen.
Beides ist allerhöchstens eine Frage der Perspektive.

Ich bin froh, mache ich diesen Job. Und ich kann es nur weiterempfehlen.


PS: Ein kleines germanisch Kauderwelsch-Müsterli.
Erst gegen Schluss der Schicht schnallte ich, dass die Aufforderung "Erste Wagen!" nicht bedeutet, dass ich irgendetwas mit dem ersten Wagen anstellen soll (wobei ich mich stets fragte, welches der erste Wagen ist und wozu es wohl gut sein könnte, die Wagen zu nummerieren), sondern, dass es wichtig sei, ZUERST die Wagen auszuräumen, bevor andere Arbeiten erledigt werden können. Eigentlich logisch, oder? ;)

24 Juni 2010

Fussball überall

Ich gehöre ja, was die Fussballweltmeisterschaft angeht, wirklich nicht zu den "Angefressenen". Aber sich der Sache und der Berichterstattung darüber vollständig zu entziehen, ist wohl ein Ding der Unmöglichkeit. Ausser vielleicht, man würde komplett aussteigen.
Aussteigen für einen Nachmittag, das tat ich heute. Ich machte mich davon, von allem Lärm der Strassen, der Leute und der WM.
Alle Gedanken an Fussball, WM und Südafrika also schon vermeintlich weit weg, kam ich in einen Wald, der ja erfahrungsgemäss besonders viel Stille zu bieten hat. So war ich denn einen Moment lang doch ziemlich ratlos, als ich dieses eigentümliche, monotone Summen bemerkte, das ich doch schon von irgendwo her so gut kannte...
Vuvuzelas!!
Und das war, ganz ehrlich, mein erster Gedanke: Wo zur Hölle haben die hier im Wald ein Public Viewing?!
Einen Moment später war mir klar, wer diese "Vuvuzelas" wirklich blies.
Die Bienen über mir in den Wipfeln.
Klingt echt genau gleich!
Geh und horch :)

08 Juni 2010

03 Juni 2010

Fundsache

Eben beim Entrümpeln von uralten Dingen entdeckt. Wunderbar diese Sinn-Dichte.

Und in dem glatten See
Weiden ihr Antlitz
Alle Gestirne.

Wind ist der Welle
Lieblicher Buhler;
Wind mischt vom Grund aus
Schäumende Wogen.

Seele des Menschen,
Wie gleichst du dem Wasser!
Schicksal des Menschen,
Wie gleichst du dem Wind!


Es gefällt mir immer noch (deshalb habe ich den Schnipsel wohl auch so lange aufbewahrt - jetzt darf mein Blog diese Aufgabe übernehmen).
An den oder die Verfasserin kann ich mich nicht erinnern. Jemand von euch vielleicht?

28 Mai 2010

It's All Lies

Ein schöner Sampling-Abend in einem grossen Einkaufscenter. Habe in viele dankbare und erfreute Gesichter geblickt, viele Kinderaugen zum Leuchten gebracht und einige wirklich offene und sympathische Menschen kennengelernt. Die vielen abgelöschten fallen dabei gar nicht mehr so ins Gewicht. Ein schönes Gefühl! Everything in it's right place.
Doch dann räum ich mein Zeugs auf, gehe nochmal durch den bereits für die Kunden geschlossenen Verkaufsraum und sehe, was kein Kunde sonst je zu sehen bekommt. Da ist eine Frau beim bis gerade eben noch prall gefüllten Brotregal und wirft alle (nota bene frischen!) Brote, die da liegen, unsanft in einen grossen Wagen. Ich erinnere mich nur ungern, aber dank "We Feed The World" weiss ich ganz genau, was da und DASS das wirklich läuft.
Trotzdem entschliesse ich mich, die Unwissende zu spielen und frage, ob die Brote etwa alle weggeworfen würden. In den Augen der Frau konnte ich lesen, dass es auch sie traurig macht. Aber aus ihrem Mund kamen Worte, mit denen sie mich und sich selber nett belügt: "Nenei, di wärdid eifach zrugggschickt."
Ja genau, zurückgeschickt. So kann man das auch sehen.
Ich bin so enttäuscht von unseren Grossverteilern. Wie sie mit ihren Öko-Engagements rumprahlen, sowas aber ohne mit der Wimper zu zucken mitmachen. Und sie sollen mir ja nicht erzählen, es gehe halt nicht anders! Das alles ist so eine grosse, beschissene Lüge.
Keine Ahnung was ich dazu sagen, was ich denken soll. Totale Überforderung.

17 Mai 2010

Und der Mai macht doch alles neu

Heute Morgen die ersten Sonnenstrahlen seit mehr als zwei Wochen gespürt.
Es ist wie im Frieden baden. Alles so abgerundet, sanft und angenehm.
Die Luft streichelt mich. Alles läuft wie auf unsichtbaren, perfekt aufeinander abgestimmten Bahnen. Die Menschen scheinen leichter geworden zu sein. Man sieht es ihrem Gang an.
Sogar die Autos fahren fröhlicher.
Alles riecht wie neu, liebkost die Sinne und sättigt Körper und Seele. Jede Zelle atmet auf, lüftet durch und trinkt sich satt an der frischen Frühlingsluft.
Die Menschen gehen behutsam miteinander um. Sie treffen den richtigen Ton.
Nichts ist zu schnell, nichts zu langsam.
Als ob das Leben alles sanft in seinen liebenden Armen wiegt.
Totale Geborgenheit.
Das Leben fängt neu an. Ausgeweint und weggespült ist alle Trauer, aller Hass. Wieder Liebe.
Kein Groll mehr auf die Tage vorher voller Grau. Alles losgelassen mit den Regenmassen.
Entwässerungskur!

14 Mai 2010

Tränen

Es regnet und hört nicht auf zu regnen. Unsere Erde hat im Moment aber auch besonders viel zu weinen, um das alles zu verkraften, was wir ihr gerade antun.

Und geht man nach der Berichterstattung, scheint die grösste Sorge der Menschen zu sein, wie viel Geld das Ganze kostet.

Pervers.

Da weine ich mit. Aber nicht wegen dem schlechten Wetter.

09 Mai 2010

aus dem nichts...mal schauen

keine ahnung was ich schreiben soll
mein kopf ist des tollen treibens so gar nicht voll.
was mir bleibt, ist mich treiben zu lassen.
lass mich raten:
geraten auch texte, wenn sie nicht von anfang an getragen
und getrieben werden von inhalt, sondern nur von silben?
mal schauen.
ich mache halt und bin halt nicht immer
gleich kreativ. es ist bald leer, bald kalt
in mir. jedenfalls gerade.
schräg aber kann ich auch nicht, zu träge bin ich, und ärgere mich
übers müssen, denn nur ohne zu müssen wird mich die muse küssen.
dürfen, das wär's, aber warte, ich erklärs
dir: hier?, fragst du dich zuweilen, steh ich hier,
weil ich das wollte oder weil ich dachte, dass ich sollte?
eile ich, weil ich es liebe?
bleib ich frei dabei oder betrüge
ich mich eher?
lehrer solltest du dir selber sein und dich dies fragen, nicht einfach alles
weiter tragen und dann darüber klagen.

erkenne dich und dann renne nicht
mehr vor dir selbst davon.
davon hat keiner was.
ich meine das.
.

07 Mai 2010

Eddie Vedder - Guaranteed

Als ob da einer Worte für meine Gedanken gefunden hätte. Klick hier um es auch zu hören.

On bended knee is no way to be free
Lifting up an empty cup, I ask silently
That all my destinations will accept the one that's me
So I can breathe

Circles they grow and they swallow people whole
Half their lives they say goodnight to wives they'll never know
A mind full of questions, and a teacher in my soul
And so it goes

Don't come closer or I'll have to go
Holding me like gravity are places that pull
If ever there was someone to keep me at home
It would be you

Everyone I come across, in cages they bought
They think of me and my wandering, but I'm never what they thought
I've got my indignation, but I'm pure in all my thoughts
I'm alive

Wind in my hair, I feel part of everywhere
Underneath my being is a road that disappeared
Late at night I hear the trees, they're singing with the dead
Overhead

Leave it to me as I find a way to be
Consider me a satellite, forever orbiting
I knew all the rules, but the rules did not know me
Guaranteed

05 Mai 2010

Lieber Stress

Auf der Titelseite der aktuellen Coopzeitung spielst du mal wieder den Moralapostel und lässt verlauten: "Hört auf den Herzschlag der Natur".
Am Anfang habe ich dir dein Öko-Engagement ja noch abgenommen. Man denkt, momou, dieser Stress, der macht was und vor allem: der hat was kapiert!
Aber nun beweist du das Gegenteil. Du reist für einen Kurztrip nach Australien, um dein Video aufzunehmen, das die Menschen wachrütteln soll in Bezug auf Ökologie. Sehr intelligent. Predigst du etwa allen anderen, sie sollen auf den Herzschlag der Natur hören, weil du selber taub dafür bist?

click aufs Bild für gross


(Coopzeitung Nr.18, 4. Mai 2010)


21 April 2010

Michis Crew

Letzte Woche machte ich einen auf Pendlerin. Linie 12 ab Luzern Bahnhof Richtung Littau Gasshof, Abfahrt 08.16 Uhr. Täglich.
Potz ist das langweilig!
Aber zum Glück gab es da Michi und seine Crew. Sie scheinen diesen Kurs WIRKLICH jeden Tag zu benützen, nicht nur während einer Woche wie ich.
Michi fiel mir schon am ersten Morgen auf dem Perron auf. Ein hübscher junger Mann. Aber irgendwie anders war er. Was genau anders war, ist allerdings schwer zu sagen. Er schien so fröhlich und zufrieden. So ruhig. Vielleicht etwas unbedarft. Er hätte auch einfach in ähnlicher Art anders sein können, wie ich anders bin. Aber das war er nicht. Das und seinen Namen erfuhr ich erst später, im Laufe der Woche, während der ich eben im immer selben Bus mit ihm und seinen Freunden fuhr.
Nach und nach stiegen sie zu, die anderen Mitglieder von Michis bunter Clique.
Da ist der friedliche, zappelige (!) Berg von einem Jungen, der seinen Rucksack nie abzulegen scheint. Auch nicht, wenn er im Bus Platz nimmt. Genauso wenig gibt er wohl je seine Filmkamera und seinen Schlagstock aus den Händen. Aus der Kamera erklingt in endlos-repeat der ewig gleiche, bienemajamässige Song, dazu wirbelt der Berg den Schlagstock in seiner Hand herum und manchmal tanzt er auch ein wenig. Er tut immer nur das. Immer. Aber es macht ihn offenbar glücklich.
Dann steigen noch zwei weitere Mitglieder der Clique ein. Down Syndrom. Cool und selbstbewusst checken sie ihr Revier. Begrüssen sich untereinander mit einem ausgefeilten Handschlag. Insider. Einer der beiden spricht sehr tief, rauchig fast, wie ein kleiner Don Juan kommt er mir vor.
Michis Crew hat im Gegensatz zu den anderen Pendlern jeden Morgen unglaublich viel Spass zusammen.
Ich vermisse sie.

20 April 2010

Wie wahr


Lächeln ist wie ein Fenster,
durch das man sieht,
ob das Herz zu Hause ist.

(aus Russland)

25 März 2010

Grüsse aus dem WK

(WZ-Kolumne)
Das Leben ist schon ein einziger Wiederholungskurs! Kaum hat man, nach x-fachem Repetieren, eine Lektion endlich kapiert, folgt die nächste, und das Spiel geht von vorne los. Aber froh bin ich, geht es in dem WK, den ich meine, um Wesentlicheres, als darum, den Vorgang des Gewehrputzens zu perfektionieren.
Darum, dass man sich gar nicht mit mühsamen Entscheidungen herumzuplagen braucht, zum Beispiel. Sie fällen sich nämlich selbst. Da müssen Sie sich mal achten. Ganz spannend, wirklich.
In meinem bisherigen WK war es oft so, dass ich mir über irgendwelche Entscheidungen stundenlang den Kopf zerbrach, und je länger ich das tat, desto weniger kam bei der ganzen Hirnerei heraus. Mit zerbrochenem Kopf denkt es sich halt auch schlecht. Vielleicht kennen Sie das ja.
Der Punkt ist meiner Meinung nach nun ganz einfach der, dass vieles, von dem wir glauben, es gleich entscheiden zu müssen, in der Zukunft liegt. Und je weiter entfernt in der Zukunft, desto schwerer ist es zu entscheiden. Ist ja logisch. Ich meine, ich kann entscheiden, dass ich jetzt gerade Lust auf Rösti habe, aber ich kann unmöglich sagen, was ich am Dienstag in einer Woche gern zum Zmittag essen würde. Kann ich nicht! Und wenn ich es dennoch im Voraus entscheiden würde, käme es bestimmt so heraus, dass ich dann mit einem Heisshunger auf Pommes enttäuscht vor meinem vorausgeplanten Salatteller sitze. Ist doch nicht schön sowas!
Ich glaube, wir sitzen im Leben oft vor einem schon lange vorausgeplanten Salatteller, obwohl wir unterdessen Lust auf Pommes bekommen haben. Aber man will ja konsequent sein. Pha! Wozu?
Daher meine Überzeugung: Wer weniger im Voraus entscheidet, erlebt mehr im Moment.
Genau das hat mir mein WK beigebracht. All die mühsam quengelnden Dinge, die so tun, als müssten sie auf Leben und Tod JETZT GLEICH! entschieden werden, kann man auch einfach mal links liegen lassen. Dann wartet man und vergisst sie. Und ehe man sich versieht, gibt es gar nichts mehr zu entscheiden. Je näher etwas nämlich kommt, desto klarer wird es. Oder das Leben nimmt einem die Entscheidung gleich selber ab, indem unser vorausgeplanter Salat schon früher als geplant faulig geworden ist. Zum Beispiel.
Dieses Vorgehen ist zugegebenermassen nicht immer für alle Beteiligten ganz einfach, aber seeehr entspannend für die WK-Soldatin. Und es funktioniert wie (mit Waffenfett) geschmiert!


21 März 2010

15 März 2010

Audiatur et altera pars

In Sachen kontemporärer Musik gehen meine, und Emotionen allgemein - so glaube ich hier einmal herausgefunden zu haben - schnell hoch. Nun, ich will versuchen, es diesmal besser zu machen und so sachlich wie möglich meine Beobachtungen kund tun. Für Diskussionen bitte die Kommentarfunktion benutzen.

Ganz klar scheinen MusikhörerInnen grob in zwei Lager aufteilbar.

A. Die auch-auf-den-Text-Hörer
Sie hören und verstehen gute Musik als harmonische Synthese von Melodie, Rhythmus und Text, die einen als Ganzes berühren soll. Bei der Entscheidung, ob Ihnen ein Song gefällt oder nicht, gewichten sie den Text mindestens genau so stark wie die Melodie. Mindestens. Es ist nicht ungewöhnlich, dass ihnen zuerst der Songtext nah geht und erst als Folge davon auch die Melodie. Sie haben Mühe, bei einem Song den erzählten Inhalt zu Gunsten der Melodie auszublenden. Ist ihnen der Inhalt zu fad, zu oberflächlich oder zu dumm, empfinden sie oft den ganzen Song so.

B. Die nur-auf-die-Melodie-Hörer
Sie hören und verstehen Musik als Synthese von Melodie und Rhythmus, die einen angenehm berieseln soll. Bei der Entscheidung, ob Ihnen ein Song gefällt oder nicht, gewichten sie den Text in keinem Ausmass. Er ist ihnen oft gar überflüssig. Es ist gewöhnlich so, dass ihnen ein Song aufgrund seiner Melodie gefällt, sie aber keine Ahnung und auch kein Interesse daran haben, wovon das Lied handelt. Sie haben Mühe, den Songtext gleichzeitig mit der Melodie aufzunehmen. Ist ihnen ein Song zu ruhig, zu auffällig oder zu exzentrisch, geben sie nicht noch dem Text eine Chance, ihre Meinung zu beeinflussen.

11 März 2010

H4R2

Trouvaille aus einem China-Restaurant in Winterthur.



"Da chaschder di Virus grad sälber zämestelle." (Zitat Krispi)

08 März 2010

02 März 2010

EinsZweiDrei, EinsZweiDrei

Ohalätz. Da sind wir also. Ja tatsächlich, wir haben uns eingeschrieben. Haben die Kursgebühr bezahlt. Uns scheint es ja wirklich Ernst zu sein mit diesem Tanzkurs! Standard.
Ob die Leute, die neben uns den Kurs besuchen auch standard sind, will ich nicht beurteilen. Wir sind es jedenfalls nicht - oder fühlen uns zumindest nicht so. Was aber auffällt: Viele scheinen gar nicht wirklich gern hier zu sein. Und zwar nicht nur Männer! Sie machen ernste Büro-Gesichter, während wir uns mindestens zehn neue Lachfalten eingravieren an dem Abend. Ist ja auch wirklich lustig dieses Tanzen! Mit dem an-sich-Ziehen und von-sich-weg-Drücken und mit dem Schaukeln und den Knien und Füssen, die immer mal wieder im Weg sind. Ah ja und dem Zusammenstossen mit anderen!
Naja. Vielleicht liegt es auch daran, dass wir fast die einzigen sind, die NICHT heiraten und deswegen auch nicht noch schnell tanzen lernen müssen/wollen/sollen. Es ist nämlich ehrlichgesagt ein Hochzeitsvorbereitungsstandardtanzkurs. Das hab ich vorher verschwiegen, weil ich nicht wollte, dass hier gleich zu Beginn falsche Schlüsse gezogen werden. Ich bin lediglich Trauzeugin und R. ist Gast und wir fanden den Anlass Anlass genug, uns endlich mal diese von Müttern im Allgemeinen immer so als überlebenswichtig gepriesene Fertigkeit anzueignen. Allgemeinbildung Tanzen.
Als weniger lustig erwies sich das Führen. Das macht nämlich der Mann. Immer! Da merkt man schon die Früchte der Emanzipation. Nämlich dann, wenn - den Kopf schon schön auf off - auch ich mal die Richtung angeben will und dann feststelle, dass ich das, oops!, ja gar nicht darf.
Aber gut, wenns allein im Tanzen so stier geregelt ist, kann ich damit leben. Es hat auch so seine Vorteile. Ich muss wirklich kaum was lernen oder selber tun. Der Mann führt. Und ist ergo auch immer Schuld, wenn ein Fehler passiert. Sogar, wenn ich es bin, die ihm auf die Zehen tritt! Ja, wirklich! Dann hat er sich zu entschuldigen. Steht so im Tanz-Knigge.
Und dann frag ich mich wieder: Ist das wirklich unser Ernst jetzt mit diesem Tanzkurs?

25 Februar 2010

q.e.d.

Mein Ego meldet sich und möchte darauf hinweisen, wie Recht ich doch hatte mit dem Wetter an der Basler Fasnacht - und wohl auch mit meiner Theorie dazu ;)
Auszug aus einer Newsmeldung vom Tagi diese Woche:
"...Basel hatte mit Sonne, ein paar Wolken und rund 15 Grad einen prächtigen Fasnachtsmontag."
Auszug aus meinem Blog-Post der Vorwoche:
"...während die Basler [...] bei frühlingshaft mildem Wetter durch die Gassen schlendern (wahrscheinlich mit Sonnenbrillen auf den Nasen)."

Als ob das Wetter bei mir abgeschrieben hätte;)

Hach, wär ich nur dabeigewesen...

23 Februar 2010

The Time Is Now

Es ist so schön! Mir fehlen die Worte, denn es gibt keins, das es allein genau auf den Punkt bringen würde. Folgende jedoch schaffen es vielleicht, es zu umreissen: frei. freude. dürfen. können. nicht müssen. fliessen. sein. geben und bekommen. verbunden sein. demut. dankbarkeit. schönheit. geborgenheit. zu hause. liebe.

Ich hätte nie gedacht, dass so ein Leben möglich ist. Doch, gedacht und gehofft, das hab ich. Aber immer auch gezweifelt. Mich nach ausschweifendem Träumen davon ernüchtert, indem ich mir die Welt anschaute und sah, dass sich ja doch nichts geändert hat - und so zum Schluss kam, es dauere wohl noch mein ganzes Leben, bis es so weit sei...wenn ich es denn überhaupt noch würde erleben können. Immer auch wieder "bilde ich mir das alles vielleicht bloss ein?"

Das hat sich geändert. Alles hat! Die Veränderungen sind omnipräsent. Der groove in den Strassen, draussen, unter Menschen, in Gesprächen - so anders, so 180 Grad anders als noch vor fünf oder zehn Jahren!

The time is now! Und ich freu mich auf die Party! =D

18 Februar 2010

Andale, andale!

So gäil! Seit etwa zwei Tagen ist der Frühling da! Merkt ihr es auch? Auch wenns vielleicht noch kalt ist, auch wenns vielleicht noch Schnee hat - die Luft riecht anders, die Welt klingt anders. Mein Herz fühlt anders. Eigentlich müsste ich fast sagen, es fühlt WIEDER, denn es ist wie aus einem Winterschlaf erwacht.
I'm back to the FLOW, arrriba, arriba, andale, andale!! =D

17 Februar 2010

So ist das

Es wird auch dieses Jahr sein wie bald jedes Jahr. Die Luzerner Fasnächtler frieren sich den Zapfen ab, während die Basler eine Woche später bei frühlingshaft mildem Wetter durch die Gassen schlendern (wahrscheinlich mit Sonnenbrillen auf den Nasen).
Ich habe mich oft gefragt, woran das liegen könnte. Haben die Basler einfach mehr Glück? Liegt es am eh schon immer etwas wärmeren Basler Wetter? Ist die Chance für wärmeres Wetter höher, weil die Basler Fasnacht später stattfindet und nur drei Tage dauert?
Alles unbefriedigende Theorien.
Heute kam ich auf die Antwort, als mir wieder einmal bewusst wurde, was der Fasnachtsbrauch ja eigentlich bedeutet. Er soll den Winter vertreiben.

Die Luzerner leisten offensichtlich seit Jahren gute Arbeit.

16 Februar 2010

Rrrrr

Hab den Song gehört und gedacht, da singt n'Mann.
Jetzt ist es halt Sade.
Aber die Tatsache bleibt: Wenn das Wort sexy ein Song wäre, dann dieser.




15 Februar 2010

Papperlapparadoxon



"Ach, also wenn die die Kurzarbeit nun doch wieder länger machen, kann es soo schlimm ja gar nicht sein...
Vor allem, wäre verlängerte Kurzarbeit dann nicht eher "Längerarbeit"?
Die hätten viel besser das als Titel genommen; das zu schreiben hätte weniger zu tun gegeben!
Oh aber klar, ich habe vergessen, die wollen die Kurzarbeit ja eben verlängern, von dem her...
Macht alles Sinn!"

:-P

14 Februar 2010

Quaak!



Are You a Boiling Frog?
Filmli reinziehen, Weitergeleitetwerdung ignorieren. I love it =)

12 Februar 2010

Schön gesagt #2

"Mich erstaunt eher, dass dieser ungeheure Informationsfluss tatsächlich viele Menschen glauben lässt, man müsse sich mehr für die Welt um sich herum als für sich selbst interessieren. [...] Bevor man sämtliche Weltprobleme in seine Agenda schreibt, wäre es gewiss klüger, wenn man zuerst einmal versuchen würde, seine eigene Lebensgeschichte zu verstehen. Oder wenigstens klarzukommen mit all den negativen Gefühlen, den Ängsten, denen man täglich immer ausgesetzt ist. [...]
Man gibt uns das Gefühl, dass wir wissen müssten, was jederzeit gerade irgendwo geschieht. Es ist diese Breaking-News-Mentalität, die aus vielen Menschen allwissende Trottel macht. Sie lassen sprichwörtlich so oft den Einbruch von trivialer Information in den Alltag zu, dass auf Dauer die Substanz des eigenen Denkens brüchig wird. Dabei braucht klares Denken eine gewisse Ruhe, um sich setzen zu können."

Zitat von Alain de Botton, im Magazin N° 3/2010

11 Februar 2010

Schön gesagt

"Zu arbeiten, nur um sich eine bequemere Art des Überlebens leisten zu können, ist mittlerweile zu einer ausreichenden Daseinsberechtigung geworden. Mit schönster Folgerichtigkeit haben wir nach und nach die ursprüngliche Frage vergessen. Wir haben vergessen, dass wir immer noch nicht wissen, aus welchem Grund wir eigentlich überleben."

Zitat aus "Die Prophezeiungen von Celestine" - James Redfield.

08 Februar 2010

Saunackt

Im Alltag halten wir uns bedeckt. Wir bekleiden uns je nach Vorliebe knapper oder weniger knapp, aber allen ist gleich klar, welche Körperteile in der Öffentlichkeit besser nicht ans Licht kommen sollten. Und wenn das dann doch mal passiert, ist es uns unglaublich peinlich (wenn es unbeabsichtigt ist) oder es soll bewusst anderen den Kopf verdrehen (wenn es Absicht ist). Aber Nacktheit ist in unserem Kulturkreis ganz klar NICHTS neutrales.

In der Sauna ist alles ganz anders, oder soll es zumindest sein. Plötzlich soll Nacktsein normal sein. Wir, die wir draussen ständig mit der Message "Nackt = Sex" zugedröhnt werden, sollten nun plötzlich gar nichts derartiges denken und uns erwachsen unberührt zeigen. Alle natürlichen Schamgefühle in der Garderobe lassen und dann Augen zu und durch.
Ok, dann halt. Uns fällt es eh weniger schwer, sind wir doch umgeben von vielen...nun ja...sowieso nicht gerade solche Gedanken anregenden nackten alten Herren. Nur ihnen scheint es mit uns zwei jungen Frauen etwas anders zu gehen.

Alles in allem keine sehr angenehme Situation (obwohl das Saunieren an sich wirklich sehr, sehr gut tat). Vielleicht haben wir einen Spannertag erwischt? Vielleicht...sind wir zu...hmm??
Die Situation ist einfach zu weird!
Wie damit umgehen? Ich habe keine Ahnung.
Ihr vielleicht?

PS: Der Oberhammer war ja dann noch am selben Tag beim Abendessen, wo wir viele alte Bekannte sittlich in Kleider gesteckt sahen und sie uns auch und alle taten so, als wären wir uns nie zuvor begegnet... äääh!!!

29 Januar 2010

Im Spital

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(WZ-Kolumne)
Wir sitzen und warten. Lange warten wir. Auf die Uhr hab ich nicht geschaut, aber gemessen an der Anzahl Schweizer Illustrierten, die wir durchgeackert haben, muss es wirklich, wirklich lange gewesen sein.
Daneben sehe ich die Leute kommen und gehen. Also die Besucher kommen und gehen. Die anderen müssen ja noch eine Weile bleiben hier im Spital. Die Besucher kommen vollbepackt mit Geschenken und gehen kurz darauf mit leeren Händen wieder. Es ist nicht Weihnachten und dass so viele Patienten hier im Spital gerade Geburtstag haben, kann auch nicht sein.

Nein, sie bekommen die Geschenke offenbar einfach nur darum, weil sie im Spital sind.

Diese Art von Schenkerei ist mir suspekt. Abgesehen von Weihnachten und Geburtstag bekommt man Geschenke ja normalerweise dann, wenn man etwas geleistet hat oder wenn einem jemand für etwas dankbar ist.
Was also bedeuten Geschenke im Spital? Vielleicht Gratuliere, dass du dir das Bein gebrochen hast! ? Oder Danke dir, ich bin froh, bist du im Spital und ich dich eine Weile los ? Oder beschenkt man die Kranken gar aufgrund der vortrefflichen Ausführung ihres Leidens? Bravo! Diese Nierensteine hast du wirklich gut gemacht!
Nein, auch wenn es logisch gefolgert ist, das kann natürlich nicht sein. Hoffe ich jedenfalls. Krankheit gilt ja in unseren Breitengraden gemeinhin als etwas Schlechtes. Aber wenn man Krankheit als etwas Schlechtes betrachtet, wäre es da nicht sinnvoller, die Patienten erst dann zu beschenken, wenn diese wieder genesen sind? Ich gratuliere zur wiedererlangten Gesundheit oder so? Oder noch eher müssten dann ja eigentlich die beschenkt werden, die gerade NICHT krank sind...
Ach, mir macht diese ganze Schenkerei einfach keinen Sinn. Klar macht man den armen Leidenden eine Freude, wenn man sie besucht. Aber wozu dann noch diese Alibi-Geschenke?
Zudem handelt es sich bei einem Grossteil davon ja erst noch um Schokolade (oder sogar Wein?), zu deren Konsumation man die Kranken meines Wissens ja nun wirklich nicht noch anstacheln sollte.
Was dann wieder für die Variante spräche, dass man den Patienten vielleicht doch einfach noch ein wenig länger los haben will.

Hmm...Mein Vorschlag ans Spital: All die Schokolade, die die Patienten bekommen, aber nicht essen dürfen, geht direkt an die armen Leute im Wartebereich.

09 Januar 2010

Schon gehört?

Neben dem Wort, dem Unwort, der Todesart und allerhand anderen Kuriositäten des Jahres, wurde soeben auch der beste Witz 2009 erkoren. Und der geht so:

Die Schweinegrippe kommt.

02 Januar 2010

2010 for President

Endlich! 2010! Bis kurz vor Jahresende war mir nicht bewusst, wie sehr ich 2010 herbeisehnte. Doch dann, langsam, streckte es seine Fühler in die letzten paar Tage des alten Jahres zurück und ich begann 2010 zu ahnen.
Schaut euch nur schon diesen optischen Unterschied an:

2009 ----- 2010

Gewaltig, nicht?

2009 ist wie "es schmeckt nicht schlecht, aber es haut mich nicht vom Hocker"
2010 ist wie "komm, wir leisten uns ein Abendessen im Gourmet-Tempel!"
2009 ist "ach, vielleicht mach ichs lieber doch noch nicht"
2010 wie "ich pack es an und probier es aus!"
2009 ist wie träumen von besseren Zeiten
2010 SIND die besseren Zeiten
2009 ist die Hoffnung auf einen besseren Präsidenten
2010 ist Obama! :D

2009 ist warten
2010 ist aufbrechen.