21 April 2010

Michis Crew

Letzte Woche machte ich einen auf Pendlerin. Linie 12 ab Luzern Bahnhof Richtung Littau Gasshof, Abfahrt 08.16 Uhr. Täglich.
Potz ist das langweilig!
Aber zum Glück gab es da Michi und seine Crew. Sie scheinen diesen Kurs WIRKLICH jeden Tag zu benützen, nicht nur während einer Woche wie ich.
Michi fiel mir schon am ersten Morgen auf dem Perron auf. Ein hübscher junger Mann. Aber irgendwie anders war er. Was genau anders war, ist allerdings schwer zu sagen. Er schien so fröhlich und zufrieden. So ruhig. Vielleicht etwas unbedarft. Er hätte auch einfach in ähnlicher Art anders sein können, wie ich anders bin. Aber das war er nicht. Das und seinen Namen erfuhr ich erst später, im Laufe der Woche, während der ich eben im immer selben Bus mit ihm und seinen Freunden fuhr.
Nach und nach stiegen sie zu, die anderen Mitglieder von Michis bunter Clique.
Da ist der friedliche, zappelige (!) Berg von einem Jungen, der seinen Rucksack nie abzulegen scheint. Auch nicht, wenn er im Bus Platz nimmt. Genauso wenig gibt er wohl je seine Filmkamera und seinen Schlagstock aus den Händen. Aus der Kamera erklingt in endlos-repeat der ewig gleiche, bienemajamässige Song, dazu wirbelt der Berg den Schlagstock in seiner Hand herum und manchmal tanzt er auch ein wenig. Er tut immer nur das. Immer. Aber es macht ihn offenbar glücklich.
Dann steigen noch zwei weitere Mitglieder der Clique ein. Down Syndrom. Cool und selbstbewusst checken sie ihr Revier. Begrüssen sich untereinander mit einem ausgefeilten Handschlag. Insider. Einer der beiden spricht sehr tief, rauchig fast, wie ein kleiner Don Juan kommt er mir vor.
Michis Crew hat im Gegensatz zu den anderen Pendlern jeden Morgen unglaublich viel Spass zusammen.
Ich vermisse sie.

20 April 2010

Wie wahr


Lächeln ist wie ein Fenster,
durch das man sieht,
ob das Herz zu Hause ist.

(aus Russland)