12 Dezember 2010

Gango!

Letzte Woche ergab sich die Situation, dass ich zwei Männern Anweisungen geben musste, weil ich die Einzige war, die wusste wie der Hase läuft. Sie haben also quasi für mich gearbeitet, während ich mehr oder weniger nur noch kontrollierte, ob sie auch alles richtig machten. Ich muss zugeben, ich habe das genossen - wie oft ist es nämlich sonst so, dass ein Typ die Zügel an sich reisst, ohne wirklich mehr drauf zu haben als andere (meist eigentlich sogar noch weniger), halt einfach nur weil er sich gern aufspielt?
Nun, ich verstehe dieses Verhalten jetzt etwas (!) besser, denn ich habe das Potential einer solchen Situation erkannt. Es fühlt sich halt auf eine gewisse Art und Weise schon noch gut an, andere Leute herumzukommandieren. Und doch, so habe ich ebenfalls erkannt, kann es einem ein irgendwie falsches Überlegenheitsgefühl vermitteln, wenn man es denn zu oft täte. Und somit sind wir zum Kern des Problems vorgestossen: Viele typische Typen, die eigentlich gar nicht mehr wissen oder können als andere, meinen trotzdem, es sei ihr Job als Typ, andere herumzukommandieren, und so verfallen also auch vornehmlich eben diese Typen eben diesem falschen Überlegenheitsgefühl, was sie nur noch mehr dazu antreibt, anderen Anweisungen zu geben.
Alles klar?
Etwas Tolles ist mir bei der Sache aber auch noch aufgefallen: Während sich der Herr der älteren Generation sichtlich etwas schwertat, sich von einer 20 Jahre jüngeren Frau erzählen zu lassen, was er zu tun habe, glaube ich, dass der jüngere Herr damit überhaupt kein Problem hatte. Das, weil er die Dinge einfach so sah, wie sie sind und nicht mehr so alte-Welt-mässig geprägt ist von Status, verstaubten Rollenbildern und dergleichen.
Danke!