24 März 2011

Und dann kam Ladina

Erst dachte ich, Ladina sei der Name des süssen Babys, mit dem die Frau auf einen Spaziergang gegangen war. Gerade als ich anhob, Baby Ladina hallo zu jo-du-duu-en, erahnte ich meinen Irrtum, denn da kam die richtige Ladina angerannt und rettete mich vor dem Tritt in ein ziemlich unschmeichelhaftes Fettnäpfchen. Ladina hatte zottelige, lange Haare, war irgendwie nicht besonders hübsch und die Zunge hing ihr ständig aus dem Mund. Ladina war ein Hund.
Ich mag Hunde nicht. Einige von ihnen haben mich gebissen oder mir sonst Angst eingejagt, ohne dass ich ihnen je etwas zu Leide getan hätte. Zudem stinken sie. Und sie sind ja schon irgendwie dumm. Genau wie eben der Hund der Spaziergängerin. Ich meine, wie kann man bitte stundenlang vollmotiviert einem Ball nachhetzen, ihn geifernd zurückbringen, nur um ihm dann gleich wieder von Neuem hinterherzujagen? Katzen wär sowas zu blöd.
Nun, so etwa dachte ich, als ich Ladina in ihrer Endlosschlaufe zuschaute. Wir waren etwas mit der Frau ins Gespräch gekommen, und sie konnte ihre Warnung kaum zu Ende sagen, war es auch schon passiert: Ladina wollte jetzt mit uns spielen. Sie produzierte den vollgesabberten Ball aus ihrem Mund vor meine Füsse.
Äääh...
Aber das dauerte nur einen Augenblick.
Dieses - wegen eines trivialen Balls! - vor Enthusiasmus überschäumende Tier und sein Blick, der mir zeigte, dass es vor Vorfreude schier platzte, hatten mich meine Meinung über Hunde so schnell vergessen lassen, wie Ladina dem Ball hinterherjagte, den ich soeben für sie weggekickt hatte. Dieser Ladinahund war ja so lustig! Er brachte mich richtig zum Lachen. Und auch nach der x-ten Wiederholung des Spiels wurde es dem dummen Hund nicht langweilig. Uns aber auch nicht.