20 Juni 2013

With Arms Wide Open

Ich mag Zufälle. Ab und zu fällt mir einer auf, der ziemlich schicksalhaft daher kommt. Daher kommt es, dass ich auch das Schicksal mag. Mag sein, dass das alles nur Konzepte sind, dass beides verkehrt ist. Aber so lange ich das Gefühl habe, es verkehren alle Züge meines Lebens planmässig, ohne dass ich den Fahrplan kenne, bin ich zufrieden. Zum Frieden fährt mich jeder ein Stück näher hin. Planen tu ich nichts, fahre ins Blaue hinaus, ziehe es vor, einfach ins Grün raus zu schauen und zu sehen, was vorm Fenster vorbeizieht. Vorbei die Zeiten, in denen ich dachte, ich müsste den Zug selber lenken. Wie sollte ich, ich bin bloss Passagier. Alles passiert, es passiert mich. Etwas kommt, ist da, und geht wieder. Das geht gut, solange ich ihm nicht nachschaue oder vorausschauen will, was als nächstes kommt. Das Nächstbeste ist immer das Beste, das Wort sagt es ja schon. Ich muss schon sagen, ich mag Zufälle. Ab und zu fällt mir auf, dass einem eigentlich alles zufällt, wenn man nur mit offenen Armen durch's Leben geht. Dass Leben nicht so gut geht, wenn man es selber machen will. Entweder man klammert sich an die Zügel oder man breitet die Arme aus. Beides zusammen geht nicht.