12 Februar 2009

Hirnwinde

Das Wort Gestirn kommt nachvollziehbarerweise von der Wortbildung Ge-Stern. Das ist besonders spannend, denn wohin sehen wir, wenn wir ins All hinauf schauen? Nicht ins Heute, nicht ins Morgen, nein, ins Gestern, in die Vergangenheit. Nämlich weil das alles so weit weg ist, dass das Licht nicht nachkommt mit Senden.
Dazu wiederum bemerkenswert ist, dass also jeder Sehende in die Vergangenheit blicken kann, jedoch nur sehr wenige Seher in die Zukunft. Schauen Propheten denn irgendwie in ne andere Richtung? Und wo bitte ist ne andere Richtung, wenn rundherum Gestern bzw. Gestirn ist?
Und wenn die Erde von Gestern umgeben ist, ist das der Grund, warum alles immer vorwärts, ins Morgen läuft? Drückt uns das Gestern rundherum quasi in die Zukunft? Täglich gibt es mehr Vergangenheit, die irgendwie Platz braucht, und uns, also die Gegenwart, verdrängen muss, sie drückt so lange, bis wir in die Zukunft hinein ploppen, und da sind wir dann und trauen unseren Augen und unseren Sehern nicht mehr, sondern müssen uns weiterhin damit begnügen, rückwärts ins Gestern zu schauen.