02 November 2009

2 für 1

Zwei oder drei Jahrzehnte nachdem sie den schützenden Mutterleib verlassen haben (und man glauben könnte, sie seien jetzt eigenständige Persönlichkeiten), schaffen sich einige Leute zusammen mit einem ausgesuchten Mitmenschen des anderen Geschlechts einen neuen, noch dauerhafteren Mutterleib. Damit sind sie dann untrennbar verbunden, sie atmen die gleiche Luft, verwerten die selben Nährstoffe, vermengen ihre Identität mit der des anderen und - das ist das eigentlich Schlimme - sind nur noch im Doppel zu haben.
Es gibt sie nie, nie mehr alleine. Und wenn man mal mit einem von ihnen feiern will, wird automatisch davon ausgegangen, dass man das auch mit seiner besseren Hälfte tun will. Auch wenn man die eigentlich gar nicht kennt. Und auch wenn seine bessere Hälfte im schlechtesten Fall der Hälfte der anderen Gäste einfach nur mies auf den Sack gehen sollte.
Auf den Satz "Du bist eingeladen" kommt postwendend nicht etwa die Rückfrage, ob der Partner auch erwünscht sei, sondern gleich das erpresserische "Wir kommen gerne".
Ihr könnt mich mal gern, alle beide!