16 November 2012

Bahnhof!

Der Mensch ist unübertrefflich. Vor allem was seine Ignoranz angeht. 
Seien wir doch ehrlich: Wir wissen NICHTS! Nein, wirklich! Wir wissen zwar scheinbar immer mehr über alle möglichen Dinge, aber das sind ja alles Dinge, die wir irgendwann einmal auch schon eigenhändig angefangen haben. Es ist nicht so, dass die Wissenschaft irgendwas wirklich Neues herausfindet, sondern dass sie, wie es der Name so treffend sagt, lediglich Wissen schafft, aus dem heraus sie dann wieder einen Schritt weitergehen kann. Wissenschaft generiert sich aus sich selbst.
Aus zwei bereits bekannten Sachen geht eine Neue hervor. Und die Lösung von einem Problem bringt ein Mehrfaches an neuen Problemen mit sich. Es gibt tolle neue Ideen, das will ich nicht bestreiten, aber bahnbrechend ist das alles nicht. Kann es nicht. Es geht in die falsche Richtung. Wir bauen das Kartenhaus immer weiter nach oben, und finden heraus, wie wir auf die unteren Karten neue legen können, ohne dass alles, was wir schon "erreicht" haben, wieder in sich zusammenfällt. Dabei sitzen die wirklich spannenden Fragen doch genau in der entgegengesetzten Richtung und es wäre das Risiko wert, das Kartenhaus mal mächtig ins Wackeln zu bringen!

Ich versuche es noch anders in Worte zu fassen: Wir forschen an allen erdenklichen Ecken und Enden. Und das genau ist der Punkt: Wir können nur dort forschen, wo es er-denk-lich ist. Was über das Denken hinausgeht, kann logischerweise auch nicht damit ergründet werden. Deshalb gehen wir auch in die angesprochene Richtung anstatt in die andere. Und deshalb haben wir eben auch die wirklich spannenden Fragen immer weiter hinter uns gelassen: Warum, Wozu, Woher.

Ich meine, hallo? Wir sausen auf diesem runden Ding durchs Weltall, aber weiss einer von euch etwa warum? Wozu der ganze Aufwand, ein riesen Universum für so ein paar Mini-Mannsgöggel? Wir wachen jeden Morgen in dieser fantastischen Welt auf, aber wir haben keine Ahnung, was sie eigentlich ist! Was dahinter steckt. Wir verstehen rein gar nix! Sie ist halt einfach ein Wunder. Und anstatt zu untersuchen, wie das Wunder beschaffen ist, ist es doch tausendmal attraktiver, sich einfach mal gehörig darüber zu wundern! Und wenn man das tut, kommt man über kurz oder lang entweder zu jener Erkenntnis, die auch dieser weise alte Grieche vor einer halben Ewigkeit schon mal hatte - oder in die Klapsmühle.