24 Juli 2008

Das Wandern ist des Müllers Lust...


(WZ-Kolumne)

...es kann aber auch ganz schön lästig werden. Von den Pilgerhorden hatten wir es ja bereits; da gibt es aber noch einiges. Stell dir nur mal vor, es regnet seit mehr als einer Woche täglich. Zwar meistens nur kurz, dafür aber heftig. An all den wunderschönen, stark frequentierten Wanderwegen geht das natürlich nicht spurlos vorbei. Fertig Magie des Wegs. Jetzt kommt dicke Post. Deine Wanderschuhe musst du alle paar Meter vom Schlamm befreien, wenn du ihn nicht kiloweise mitschleppen willst.

Bei jedem Schritt darfst du entscheiden, ob du bis zu den Knöcheln im Matsch versinken, oder doch lieber ein Ausrutschen riskieren willst (gut, wenigstens wäre der Fall ein weicher). Dann führt uns unser geliebter Weg natürlich nicht in die Nähe einer asphaltierten Strasse, die wir unter diesen Umständen für einmal mit Handkuss nehmen würden, nein, er macht mit uns noch einen netten kleinen, 7km langen Abstecher durch einen dunklen, feuchten Wald, in dem nur jemand sich zu Hause fühlt: Mücken! Willkommen auf Schwierigkeitsstufe drei: neben Steckenbleiben und Ausrutschen, gilt es nun auch noch sich effizient gegen die Blutsauger zu wehren. Durch das stete Abwimmeln der Mücken mit der einen Hand (die andere führt den Wanderstock) wird es nicht unbedingt einfacher, die Balance auf dermassen glitschigem Terrain zu halten. Doch, du magst es verstehen, geneigte Leserin, geneigter Leser, dass ich mir die Frage in solchen Momenten scheu zu stellen wage: Was tue ich hier eigentlich?!