21 Oktober 2012

WG AD

Hach alleine wohnen!
Es ist paradiesisch.


Hier muss ich keinen stinkenden Abwaschlappen mehr benutzen (oder ihn täglich wechseln), weil ihn am Abend (jeden Abend!) jemand (alle ausser mir?!) unausgewaschen und zusammengewurstelt hat liegen lassen.
Hier gibt es auch keinen Abwaschschwamm, dessen Geruch und Aussehen mich daran zweifeln lässt, ob er wirklich immer nur für den Abwasch verwendet wurde.
Wenn ich die Küchenschere aus der Schublade kramen will, muss ich nicht mehr zuerst kontrollieren, ob ich gleich in eine Kakerlake greife.
Wenn ich die Küchenschere aus der Schublade will, muss ich sie nicht vor Gebrauch erst gründlich waschen und sie dann trotz allem Schrubben ziemlich angewidert benutzen.
Der Müllsack ist nicht alle zwei Tage voll, weil keiner der Tetrapak-Trinker je auf die Idee käme, seine Tetrapaks flach zu machen.
Der PETsack ist nicht alle zwei Tage voll, weil... ja genau, die PETflaschen(trinker).
Ach ja und die Flaschen im PETsack sind auch nicht noch halb voll mit vor sich hin gärendem Etwas.
Im Kühlschrank muss ich nicht immer erst halbe Biotope umschichten, um meinen Einkauf einzuräumen.
Wöchentliche Routineuntersuchungen meiner Lebensmittel im Vorratsschrank erübrigen sich: Hier gibts keine Lebensmittelmotten! (Wow, wirklich!! *seufz*)
Das Tischtuch ist nicht permanent klebrig (und stinkt nach o.g. Abwaschlappen) und ich muss mich nicht mehr fragen, ob die Klebrigkeit von etwas Verschüttetem herrührt oder einfach zum allmählichen Zerfallprozess des uralten Teils gehört.

Und jetzt zu den wirklich wichtigen Dingen.
Ich muss mit niemandem reden.
Ich kann in Ruhe kochen und essen.

Ob ich das schon immer so gebraucht hätte, oder ob mich meine WG-Grenzerfahrungen so weit gebracht haben: Ich weiss es nicht. Fakt ist, ich liebe es!

(Parallelen zu tatsächlichen Schauplätzen oder Personen sind nicht nur gewollt sondern entsprechen eins zu eins von mir erlebten Tatsachen. Aus Platzgründen beschränkte ich mich hier jedoch auf den Zusammenlebensraum Küche)